LACHESIS MUTA

Lachesis, das aus dem Gift der Buschmeisterschlange hergestellt wird, ist ein tief wirkendes Medikament. Seine Wirkung zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus: Die Beschwerden erscheinen hauptsächlich auf der li. Körperseite, oder sie fangen li. an und gehen dann über auf die re. Seite, egal ob Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Schmerzen des Ovars, etc. Lachesis hat Verschlimmerung aller seiner Beschwerden durch oder nach dem Schlafen (der Patient schläft sich in die Verschlimmerung hinein). Es hat Kopfschmerz, schlimmer durch Schlafen, Asthma, das im Schlaf kommt, die Atmung hört beim Einschlafen oder während dem Schlafen auf, etc. Einschnürung oder Beengung wird nicht vertragen. Ganz besonders gilt das für den Hals. Die Berührung des Kragens ist unerträglich (Sep.) und verschlimmert zum Beispiel die Halsschmerzen, oder die Berührung des Kehlkopfes erzeugt Atemnot. Enge Kleidung um den Bauch ist unerträglich. Sogar die Berührung der Finger einer Hand ist unerträglich. Krankheiten, die Lachesis als Heilmittel benötigen gehen mit einer purpurroten bis bläulichen Verfärbung einher. Es kommt zu Blaufärbung des Gesichts, der Hände, es bilden sich blaue Flecke auf der Haut oder die Geschwüre sehen bläulich aus, bei alten Menschen bilden sich Flecke, wie Toteneflecke. Die Venen sind varikös erweitert und blau. Lachesis führt auch zu einer Blutungsneigung. Das Blut ist dunkel und es gerinnt nicht, es ist zersetzt und sieht aus wie verkohltes Stroh. Es kann zu Blutungen an allen Körperstellen kommen, zum Beispiel aus den Augen oder der Nase. Es bilden sich Ekchymosen (kleinflächige Einblutungen unter die Haut), nach Zahnextraktion blutet es lange, auch Netzhautblutungen kommen vor. Auch bei Gehirnblutungen kann sich Lach. als nützlich erweisen. Ein anderer Hinweis auf Lachesis sind vikariierende Blutungen, zum Beispiel Nasenbluten an Stelle der Menses, oder Nasenbluten bei unterdrückten Menses. Auch der psychische Zustand weist einige Charakteristika auf: Die Patienten sind sehr geschwätzig und springen dabei von einem Thema zum nächsten. Außerdem sind sie rasend Eifersüchtig (meist ohne wirklichen Grund) und sehr misstrauisch. Neid, Hass und Selbstsucht kennzeichnen die Emotionen. Lachesispatienten können ein sehr rasches Auffassungsvermögen besitzen, oder die geistigen Fähigkeiten lassen nach und unter anderem verwechseln sie Zeiten oder erinnern sich nicht mehr, was sie gelesen haben. Lachesis ist auch ein Medikament für Alkoholismus und für das Delirium tremens (Alkoholentzugsdelirium). Dem Lachesispatienten geht es schlechter im Frühling und im Sommer. Er verträgt keine Sonnenbestrahlung und bekommt Beschwerden dadurch (Kopfschmerz, etc.). Auch Wetterwechsel verschlechtert seinen Zustand. Neben diesen allgemeinen Charakteristika gibt es noch viele andere Symptome, die ein Hinweis auf Lachesis sind. Davon sind im folgenden einige aufgezählt: Hämmernde Schmerzen (Kopfschmerz, Schmerz im Ovar, Hämmern am After bei Analfisteln, etc.). Haarausfall in der Schwangerschaft (Haarausfall nach der Entbindung: Lyc., Sulph. und einige andere). Gefühl von einem Ball oder Pflockes im Hals, im Bauch, im Rektum, überall. Schwindel beim Schließen der Augen. Kopfschmerzen, die sich zur Nase erstrecken. Die Zunge zittert beim Herausstrecken oder sie kann nur schwer herausgestreckt werden, da sie an den Zähnen festklebt. Bei Halsschmerzen stehen die Beschwerden in keinem Verhältnis zum sichtbaren Befund. Erstaunlicherweise ist bei Halsschmerzen das Leerschlucken viel schmerzhafter, als das Schlucken von Flüssigkeiten. Heiße Getränke verschlechtern die Halsschmerzen. Die Schmerzen erstrecken sich zum Ohr. Was den Magen betrifft, besteht unter anderem eine Abneigung gegen Brot und gegen das Essen überhaupt (obwohl Hunger vorhanden ist). Besonderes Verlangen gibt es nach Austern, sauren Dingen, Unverdaulichem (wie bei Calc.) und alkoholischen Getränken. Bei Lach. gibt es das Gefühl, als rolle eine Kugel lose im Bauch oder in der Blase herum. Lach. passt auch für Bisswunden von giftigen Tieren wie Schlangen, von Hunden, Ratten und Katzen (ganz besonders beim Biss einer Katze in den Daumen).

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