Zurück zur Homepage
Zurück zur Homöopathie-Seite


Seitenende
 

Arznei des Monats

erstellt von Maria Steinbeck, Eschenbach (vgl. Literaturliste unten)

Aesculus hippocastanumRoßkastanie

Aus der Frucht der Roßkastanie wird die Urtinktur hergestellt, welche die Grundlage für die homöopathische Potenzierung bildet. Das Mittel ist weniger bemerkenswert durch die Breite, als durch die genaue Abgrenzung seines Wirkungsbereiches.

Leitsymptome

Schwere, Lahmheit, Völlegefühl in verschiedenen Körperteilen

blaurote bis purpurfarbene Verfärbung der gestauten Teile.

Dumpfer Schmerz in der Lendenwirbelsäule und im Kreuzbein

Trockenheit, Hitze und Brennen der Schleimhaut

< Schlaf: Das Völlegefühl in den Venen ist schlimmer durch Wärme und Schlaf. Leichte körperliche Bewegung bessert.

< Wärme oder Kälte: Im allgemeinen verschlimmert Wärme. Oft werden die Symptome, besonders die tiefsitzenden Schmerzen, durch Wärme verursacht, während die oberflächlichen entgegen der allgemeinen Regel durch Wärme besser werden.

> Kälte: erleichtert den Kreislauf

> leichte Bewegung - aber nicht die Rückenschmerzen, die durch Bewegung verschlimmert werden.

Rektum, Hämorrhoiden, Rücken

Der Hauptanwendungsbereich dieses Mittels umfaßt das Rektum, die Hämorrhoidalgefäße, das Kreuzbein und den Rücken.

Aesculus ist ein venöses Mittel, "angeschwollen" und "voll", manchmal bis zum Platzen. Es zeigt in seinem entzündlichem Zustand keine Aktivität, sondern ist träge und passiv. Aesculus ist sehr erfolgreich bei Hämorrhoiden, wenn folgende Symptome vorhanden sind: die Knoten treten hervor oder bleiben auch innerlich; sie sind gewöhnlich bläulichrot, hart und sehr empfindlich (nicht "wie roh" schmerzend wie bei Aloe, sondern "wie gequetscht"), mit drückendem Schmerz und Brennen, selten aber blutend.

Bei Aesculus sind nicht nur die Hämorrhoiden, sondern auch die Venen blau verfärbt, düsterrot bis purpurfarben.

Besonders charakteristisch sind die Rektumsymptome: Sie bestehen in sehr lästigen Empfindungen von Trockenheit, Wundheit, Zusammenziehen und Vollheit, mit einem Gefühl, als ob dort Holzstückchen, Splitter, Kies oder andere Fremdkörper abgelagert wären. Das Vollheitsgefühl kann auch mit Mastdarmvorfall und schmerzhaftem Stuhldrang einhergehen. Gewöhnlich besteht Verstopfung, doch kann sie auch völlig fehlen.

Die Rückenschmerzen, welche die rektalen Symptome begleiten, sind recht bemerkenswert. Manchmal sind sie schießend oder schneidend, doch zumeist bestehen sie in einer Lahmheit wie nach Überanstrengung, die sich bis in die Hüften oder Beine erstreckt. Oft sind es dumpfe Rückenschmerzen, die das Gehen fast unmöglich machen und die besonders zur Qual werden, wenn man sich nach vorn beugt, sich aufrichtet oder vom Sitzen erhebt.

Nicht nur die Kreuzbeinregion, sondern die ganze Wirbelsäule ist schwach. Sie schmerzt dumpf, und der Schmerz wird durch Bewegung schlimmer.

Vergleich: Aesculus - Acidum nitricum

Betroffen: Rektum und Anus heim. Aesculus: Empfindung, als wäre der Mastdarm "voller spitzer Holzstückchen" (Collinsonia); Acidum nitricum: "Splittergefühl", während des Stuhlgangs Verstärkung des Stechens, hält stundenlang an. Bei Aesculus scheinen es dagegen erst einige Stunden nach dem Stuhl langsam zu entstehen. Acidum nitricum hat Fissuren und blutende Hämorrhoiden. Aesculus hat große, blaurote, hervortretende Aderknoten, die mit ihrem sägendem Schmerz weder Stehen, Sitzen noch Liegen zulassen.

Uterus

Gleichzeitig mit dem charakteristischen Rückenschmerz kann dunkelgelber, dickflüssiger und klebriger Fluor bestehen. Aesculus hat auch Verlagerung, Vergrößerung und Verhärtung der Gebärmutter hervorgerufen und geheilt. Im Uterus wird dabei ein Hitzegefühl und Pochen empfunden. Pochen in der Bauch- und Beckenhöhle wird von einigen Homöopathen als Schlüsselsymptom dieses Mittels gewertet.

Alle diese Beschwerden sind verbunden mit "Lähmigkeit der unteren Rückenpartie".

Schnupfen und Husten

Aesculus wird mit gutem Erfolg bei Schnupfen und Halsschmerzen bei folgenden Symptomen gegeben: Trockenheit der hinteren Nasenöffnungen und des Rachens, mit Niesen, gefolgt von starkem Schnupfen, der wäßrig und brennend ist; empfindlich gegen eingeatmete, kalte Luft; Stechen und Brennen im Bereich des weichen Gaumens; Prickeln, Brennen und Beißen im Schlund; linksseitige Stiche; Trockenheit und Rauheit des Rachens wie von einer Erkältung; dunkel kongestionierter Schlund, der sich geschwollen und gereizt anfühlt. Bei all diesen Beschwerden werden die eigentümlichen Charakteristika von Aesculus zugegen sein: Vollheit zum Bersten, dumpfe Schmerzen im Rücken, die an der Bewegung hindern, überall Blutandrang mit blauroter Verfärbung, Trockenheit und Brennen.
 
 

Literatur


 


Seitenanfang

Zurück zur Homöopathie-Seite
Zurück zur Homepage